Was ist das Projekt Klima.Quartier?
Die Sterkrader Innenstadt wird bis Ende 2028 zum Klima.Quartier. Die Stadt Oberhausen, die Emschergenossenschaft, die Zukunftsinitiative Klima.Werk und die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) werden die Bahnhofstraße aktiv auf den Klimawandel vorbereiten und sie als klimaangepassten Wohn- und Geschäftsstandort zukunftsfähig umgestalten. Durch diesen blau-grünen Wandel entsteht eine Innenstadt, die gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen besser gewappnet ist – und letztlich zu einem lebenswerten Ort für uns alle wird. Das Gesamtprojekt Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade besteht aus unterschiedlichen Teilprojekten, die unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt werden: Neugestaltung der Bahnhofstraße, Schaffung einer klimaresilienten Innenstadt, Neubau eines Reinwasserkanals, Neubau eines Abwasserkanals.
Warum muss die Bahnhofstraße klimaresilient umgestaltet werden? Warum ist das notwendig?
Der Klimawandel stellt Kommunen vor besondere Herausforderungen: Starkregen und Überschwemmungen, Trockenphasen und tropische Nächte nehmen zu und Städte heizen sich immer weiter auf. Von diesen Problemen ist Oberhausen-Sterkrade schon heute besonders betroffen. Sie beeinträchtigen immer stärker die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Daher ist es ist höchste Zeit, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und diese Lebensqualität zu schützen. Sterkrade wird durch den blau-grünen Wandel klimaresilient und damit „fit für die Zukunft“. Das Projekt bringt mehrere ökologische Vorteile mit sich, z.B. eine höhere Wasserqualität, ein geringeres Hochwasserrisiko, mehr Grünflächen, ein besseres Mikroklima und die Förderung der Artenvielfalt.
Wie wirkt sich das Projekt auf den Immobilienwert in Sterkrade aus?
Es wird erwartet, dass das Projekt durch die Verbesserung der städtischen Infrastruktur, die Schaffung attraktiver Grünfläche sowie des Wasserlaufs den Immobilienwert in Sterkrade positiv beeinflussen wird.
Wie groß ist die Projektfläche und welche Änderungen sind darauf vorgesehen?
Insgesamt beträgt die Projektfläche 13.600 m² entlang der Bahnhofstraße und auf Teilen der Steinbrinkstraße. Geplant sind unter anderem die Anlage eines 534 langen blau-grünen Ausstattungsbandes und zusätzliche 2.200 m² Pflanzfläche sowie ein 330 Meter langer Wasserlauf. 15 Bestandsbäume in der Innenstadt bleiben erhalten – zusätzlich werden insgesamt 69 Bäume in Bahnhof- und Steinbrinkstraße neu angepflanzt, sodass eine durchgehende Baumfolge entsteht, die das Mikroklima vor Ort verbessert und Schatten im Sommer spendet.
Welches Pflaster wurde für die neue Sterkrader Innenstadt ausgesucht?
Die neue Pflasterung wird das Erscheinungsbild der Bahnhofstraße maßgeblich verändern. Sie hat nicht nur einen positiven Effekt auf das Stadtbild, sondern zudem einen wichtigen Nutzen: Das Betonsteinpflaster wird nachhaltig produziert und versickerungsfähige Flächen wirken einer vollständigen Versiegelung der Innenstadt entgegen. Für optische Akzente und einen lebendigen Charakter sorgt die Verwendung von Pflaster in unterschiedlichen Formaten und einem beige-sandigen Farbspektrum. Für ein optisch ansprechendes Entrée vom Straßenraum in die Geschäfte sorgt ein kleineres Pflasterformat in einem dunkleren Farbton. Das Ausstattungsband, das für Grünflächen, Bäume, Bänke, Spielimpulse und Außengastronomie vorgesehen ist, erhält dagegen ein Natursteinpflaster mit Sedumfugen.
Beim Schaufenster Klima.Quartier Sterkrade, einer öffentlichen Bemusterung im Herbst 2024, wurde die neue Pflasterung, zukünftige Sitzmöbel sowie Musterleuchten vor und im Foyer des Technischen Rathauses für vier Wochen ausgestellt.

Von wo bis wo soll das Pflaster verlegt werden?
Das neue Pflaster wird auf der gesamten Bahnhofstraße vom Technischen Rathaus bis zum Zilianplatz verlegt. Außerdem erhält auch ein Teil der Steinbrinkstraße (bis zur Höhe Kantstraße/Finanzstraße) ein neues Erscheinungsbild.
Was ist eine Regenwasserabkopplung und wie funktioniert sie in der Bahnhofstraße?
Bei der Regenwasserabkopplung wird Niederschlagswasser, das auf versiegelten Flächen wie Dächern, Straßen oder Plätzen anfällt, nicht mehr in die Mischwasserkanalisation eingeleitet. Stattdessen kann es vor Ort versickern oder gezielt genutzt werden – zum Beispiel zur Bewässerung von Pflanzen oder hier der Betrieb eines künstlichen Wasserlaufs. Auf diese Weise bleibt das Wasser im natürlichen Wasserkreislauf.
Durch das Projekt werden insgesamt 14.150 m² befestigte Fläche auf der Bahnhof- und Steinbrinkstraße sowie auf dem Martha Schneider-Bürger Platz abgekoppelt. Auf der Bahnhof- und Steinbrinkstraße sorgen neue Gefälle und Entwässerungselemente dafür, dass 13.600 m² beinahe zu 100 Prozent abgekoppelt werden. Sie leiten Wasser von der Oberfläche in die Pflanzflächen und die Baumrigolen. Auch das Regenwasser von Dachflächen (ca. 3.630 m²), die zur Bahnhofstraße gerichtet sind, wird in die Pflanzflächen und die Baumrigolen geleitet. An das Mulden-Rigolen-System sind wiederum 2.280 m² des Martha-Schneider-Bürgerplatzes angeschlossen. Eine Zisterne sammelt außerdem Regenwasser von Dachflächen aus der Steinbrinkstraße und der oberen Bahnhofstraße und speist damit den 330 Meter langen Wasserlauf. Zur befestigten Fläche kommen etwa 3.860 m² entsiegelte Vegetationsflächen mit rund 69 neuen Bäumen und ca. 2.000 m² teilentsiegelte Flächen des Aufenthaltsbandes. Überschüssiges Regenwasser aus den Baumrigolen wird in einem Parallelkanal gesammelt und bereits gereinigt an drei Punkten in den Elpenbach geleitet.
Das Wasser von den abgekoppelten Pflasterflächen, auf denen zum Beispiel regelmäßig der Wochenmarkt stattfindet, wird selbstverständlich gereinigt, bevor es weiterverwendet wird.
Wie hilft die Abkopplung von Regenwasser dabei, das Entwässerungssystem zu entlasten und das Überflutungsrisiko in der Fußgängerzone zu reduzieren?
Es werden 13.600 m² befestigte Fläche und 3.630 m² Dachflächen vom Mischwasserkanal (MW-Kanal) der WBO abgekoppelt. Das heißt, dass dieses Regenwasser zukünftig nicht mehr dem MW-Kanal zufließt, sondern größtenteils versickern kann. Das entlastet den MW-Kanal erheblich und reduziert das Überflutungsrisiko. Überschüssiges Wasser wird über Parallelkanäle gesammelt und nach Behandlung in den Elpenbachkanal geleitet.
Was wird konkret vor dem Technischen Rathaus umgesetzt? Was passiert mit dem Steg?
Vor dem Technischen Rathaus entsteht eine attraktive Grünzone mit begrünten Mulden und unterirdisch liegenden Rigolen zur Versickerung. Konkret wird vor dem Technischen Rathaus eine 240 m² große Mulden-Rigolen-Versickerung errichtet, die das Regenwasser von einer abgekoppelten befestigten Fläche von 1.250 m² auf dem Martha-Schneider-Bürger-Platz aufnimmt und versickern lässt. Für das Mulden-Rigolen System wird der Steg vor dem Technischen Rathaus abgerissen. Die Treppenanlagen bleiben bestehen und mit der vorhandenen Rampe wird die Barrierefreiheit weiterhin gewährleistet.
Wie wird verhindert, dass Feuchtigkeit in angrenzende Gebäude eindringt?
Die geplanten Rigolen werden zu den Gebäuden hin abgedichtet, sodass keine Feuchtigkeit in die angrenzenden Gebäude eindringt. Eine Lösung dafür ist derzeit in Arbeit.
Welche Vorgaben für die Umgestaltung in der Bahnhofstraße gibt es von der Feuerwehr?
Bereits vor Beginn der Vorplanung wurden die Anforderungen der Feuerwehr als Planungsgrundlage abgefragt. Die Vorgaben der Feuerwehr hinsichtlich Durchfahrten, Radien und Aufstellflächen wurden berücksichtigt. Insbesondere bei der Platzierung der Bäume, überwiegend an den Gebäudegrenzen, haben die Anforderungen der Feuerwehr eine entscheidende Rolle gespielt und wurden bei Ortsterminen gemeinsam festgelegt. So ist die Anfahrbarkeit durch Feuerwehr und Müllabfuhr nach der Bauphase dank der Abstimmungen gegeben. Während der Bauphase wird ein besonderes Augenmerk auf die Feuerwehrzufahrten, Berücksichtigung von Aufstellflächen und Erreichbarkeit von Hydranten für die Feuerwehr bzw. die Befahrbarkeit für Müllfahrzeuge und Lieferverkehr gelegt.
Wie wird der kühlende Effekt der Bäume und der blau-grünen Infrastruktur in der Bahnhofstraße gefördert?
In der Bahnhofstraße werden Bäume mit lichten, mittelgroßen Kronen gepflanzt und in Abstimmung mit dem Baumkonzept der Stadt Oberhausen unterirdisch verankert. Sie sind an Hitze und schwankende Wasserstände angepasst und spenden Schatten. Stauden und Gehölzen sorgen für eine abwechslungsreiche Bepflanzung der Pflanzflächen.
Wie funktioniert der Wasserlauf?
Der insgesamt 330 m lange Wasserlauf ist ein prägendes Element der zukünftigen Bahnhofstraße. Der Wasserlauf wird in zwei Abschnitten gebaut: Der erste Abschnitt verläuft von der Ecke Technisches Rathaus/Martha-Schneider-Bürger Platz bis zur Westseite des Center Points, der zweite Abschnitt von der Ostseite des Center Points bis zum Platz an der Holtkampstraße.
Er besteht aus einer ca. 50 cm breiten, ca. 10 cm tiefen, gefassten Rinne mit ca. 2 cm Wasserführung und Seitenwangen von je 30 cm Breite. Die Gesamtbreite der Rinnenelemente beträgt somit 1,10 m. Eine Regenwasserzisterne gekoppelt mit einem Umwälzsystem und zwei Wasserreservoiren speisen den Wasserlauf. Die zentrale Technik dafür wird im Keller des Technischen Rathauses untergebracht. Hinsichtlich der hygienischen Anforderungen haben intensive Abstimmungen mit dem Bereich Gesundheit stattgefunden. Abgestimmt ist die Einhaltung von Badegewässerqualität an den Austrittsstellen durch geeignete Verfahren (Quarzsandfilteranlagen, Zugabe von Chlor). Strömungshindernisse und die Möglichkeit zum Bestaunen machen das Wasser erlebbar. Die vorhandene Brunnenskulptur „Bergbaubrunnen“ von Heinrich Kasan wird weiterhin verwendet. An mehreren Stellen wird der Wasserlauf mit Rosten abgedeckt, damit Fußgänger ihn überqueren können. In Abschnitten werden der Wasserlauf und die Roste überfahrbar gestaltet, z.B. an der Einmündung der Ramgestraße und für Veranstaltungen wie die Kirmes. Bei Großveranstaltungen soll der gesamte Wasserlauf abgedeckt werden, um Unfälle zu vermeiden.
Wird der neue Wasserlauf regelmäßig gereinigt?
Der neue Wasserlauf wird regelmäßig und händisch gereinigt – das ist notwendig und auch vorgesehen. Darüber hinaus setzt die Stadt auf das Verantwortungsbewusstsein aller: Sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch die ansässigen Gewerbetreibenden sind mit in der Verantwortung, zur Sauberkeit beizutragen. Die Sorge vor Verschmutzung ist nachvollziehbar – ähnliche Bedenken gab es auch beim Kleinen Markt. Heute zeigt sich jedoch, dass die Kombination aus Pflege, Mitwirkung und gestiegener Wertschätzung des öffentlichen Raums dort zu einem insgesamt sehr sauberen Zustand geführt hat. Die Erfahrung zeigt: Wo Verschönerung stattfindet, steigt auch die Akzeptanz und die gemeinsame Sorge für den Erhalt.
Welche neuen Spielgeräte gibt es in der Bahnhofstraße?
In der Nähe der Bahnhofstraße gibt bereits drei große Spielplätze, daher werden in der Innenstadt kleinere Spielangebote geplant. Insgesamt werden vier Spielpunkte geschaffen: die Balancierrohre, das Regenwasserlabyrinth, das Kieselufer und das kleine Spielufer. Alle vier greifen das Thema „Wasser in der Stadt“ auf und machen es schon für die Kleinsten spielerisch erlebbar. Gleichzeitig erhöhen die Geräte die Aufenthaltsqualität – nicht nur für Familien.
Wird die Bahnhofstraße barrierefrei gestaltet?
Die Stadt Oberhausen legt großen Wert darauf, dass die Umgestaltungs- und Aufwertungsmaßnahmen niemanden ausschließen, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Im Sinne der Chancengleichheit haben wir eine barrierefreie Umgestaltung der Bahnhofsstraße frühzeitig berücksichtigt und in den Planungsprozess eingebunden. Das entwickelte einheitliche Leitsystem aus Bodenindikatoren für Menschen mit Sehbehinderung auf der Bahnhofstraße entspricht der gültigen DIN 32984 und bietet umfassende Orientierungshilfen. Es wurde eingehend geprüft und mit der Kommission Barrierefreiheit sowie mit unseren Expertinnen und Experten aus den Bereichen Mobilität und Chancengleichheit abgestimmt. Das Leitsystem dient der Orientierung in Längsrichtung der Bahnhof- und Steinbrinkstraße und zeigt die Zugänge des Technischen Rathauses als öffentliches Gebäude. In den Bereichen der Wasserläufe ermöglichen Leitlinien beidseitig die Erreichbarkeit der Geschäfte. Auffindestreifen zeigen den Beginn und das Ende des Leitsystems an.
Warum wurden Bestandsbäume entlang der Bahnhofstraße gefällt?
Einige Bestandsbäume entlang der Bahnhofstraße lagen genau im Bereich der neuen Trinkwasserleitungen. Zudem befanden sich weitere Bäume nahe an der künftigen Baugrube von Emschergenossenschaft und WBO und hätten somit zu wenig Platz für eine uneingeschränkte Durchfahrt von Müll- und Lieferfahrzeugen, aber vor allem für die Feuerwehr gelassen. In jedem Fall geht die Sicherheit von Menschenleben vor. Daher wurden am 20. Februar 2025 zwölf Bestandsbäume an der Bahnhofstraße gefällt. 15 Bestandsbäume bleiben erhalten und es werden zusätzlich 69 neue Bäume gepflanzt. So entsteht eine durchgehende Baumfolge, die das Mikroklima vor Ort verbessert und im Sommer Schatten spendet.
Wie wird die neu gestaltete Bahnhofstraße gepflegt und sauber gehalten?
Die Pflege der neu gestalteten Bahnhofstraße ist bereits im Vorfeld mit der WBO abgestimmt worden. Somit ist sichergestellt, dass die Reinigung und Pflege dem neuen Erscheinungsbild gerecht wird. Die Stadt wird hierfür mehr Mittel bereitstellen, um eine intensivere Pflege zu ermöglichen. Schon jetzt zeigt sich eine positive Entwicklung: Seit dem Einsatz des Quartiershausmeisters ist der Innenstadtbereich deutlich sauberer geworden. Die Stadt hat bereits viele Maßnahmen ergriffen und wird auch in Zukunft nicht nur in den Umbau investieren, sondern ebenso in eine hochwertige und dauerhafte Pflege der neuen Bahnhofstraße.
Können die Bürgerinnen und Bürger an dem Projekt mitwirken oder Einfluss nehmen?
Der Umbau und die Neugestaltung der Bahnhofstraße erfordern sehr komplexe und genau aufeinander abgestimmte Planungen, die begrenzte Gestaltungsspielräume zulassen. Dennoch gibt es regelmäßig Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sich über den Fortschritt des Projekts zu informieren und Anregungen zu geben. Sobald die Bauphase beginnt, wird die Kommunikation und der Dialog mit Anwohnenden, Gewerbetreibenden und Interessierten weiter intensiviert.
Kann ich mich als Immobilienbesitzerin/-besitzer am blau-grünen Wandel in Sterkrade beteiligen?
Der Wandel zur klimaresilienten Stadt kann nur gemeinsam gelingen und jeder Beitrag zählt! Daher gibt es jetzt gute Gelegenheiten und Fördermöglichkeiten, die den Wert der eigenen Immobilie erhalten oder steigern: Gründächer tragen zu einem besseren Raumklima, Energieersparnis und längerer Lebensdauer vor allem von Flachdächern bei. Die fachgerechte Entkopplung von Regenwasser erhöht die Sicherheit bei Starkregen. Auch die Entsiegelung von Flächen kann angesichts des Klimawandels die Attraktivität einer Immobilie steigern, weil sie der Aufheizung entgegenwirkt. Für alle drei Aspekte werden im Rahmen des klimaresilienten Wandels Beratung und Fördermöglichkeiten geboten.
Wie wird das Projekt finanziert und beeinflusst es meine Steuern oder Gebühren?
Das Projekt erhält 14,2 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „KRiS“ (Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft) sowie 5 Millionen Euro aus der Städtebauförderung. Zusammen mit einem Eigenanteil der Stadt Oberhausen von 1 Million Euro werden so rund 20 Millionen Euro in den klimaresilienten Umbau von Oberhausen-Sterkrade investiert. Zusätzlich investiert die Emschergenossenschaft nochmal 11 Millionen Euro, um den neuen Reinwasserkanal für den Elpenbach zu bauen. Eine Erhöhung von Gebühren gibt es nicht.
Welche Einschränkungen wird es während der Bauphase geben?
Während der Bauphase wird es zeitweise zu Lärm, Staub und Verkehrseinschränkungen durch Sperrungen und Umleitungen kommen. Der Zugang zu den Geschäften wird aber stets ermöglicht. Details zu konkreten Einschränkungen in den jeweiligen Bauabschnitten werden rechtzeitig bekannt gegeben, damit Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende diese einplanen können.
Wie wird die Sicherheit während der Bauarbeiten sichergestellt?
Die Sicherheit während der Bauarbeiten hat höchste Priorität: Die Baustellen werden abgesperrt und beschildert und Sicherheitsmaßnahmen eingerichtet. Bitte folgen Sie vor Ort den jeweiligen Hinweisen, um Unfälle zu vermeiden. Zufahrten für Rettungskräfte, wie die Feuerwehr, bleiben jederzeit frei.
Sind Schäden an meinem Haus durch die Baumaßnahmen zu befürchten?
Die Baumaßnahmen für den blau-grünen Wandel finden in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Gebäuden statt, daher können Tiefbauarbeiten in Einzelfällen Schäden verursachen. Im Vorfeld wird der Zustand der Gebäude durch einen Sachverständigen dokumentiert. So läuft die Beweisssicherung ab: www.klimaquartier-sterkrade.de/aktuelles/beweissicherung-fuer-hauseigentuemerinnen-in-der-bahnhofstrasse.html.
Warum beginnen erste Baumaßnahmen bereits im Herbst 2025, vor dem Kanalbau von EGLV und WBO?
Voraussichtlich im September 2025 starten die ersten Baumaßnahmen: So wird der Wasserversorger RWW neue Trinkwasserleitungen verlegen. Im weiteren Verlauf des Jahres wird zudem die Energieversorgung Oberhausen AG (EVO) an der Erneuerung ihrer Leitungen arbeiten. Daran ist auch die Telekom beteiligt und wird in Teilbereichen ihre Leitungen erneuern. So nutzen die Projektverantwortlichen den Umbau der Sterkrader Innenstadt als Chance, auch die Infrastruktur unterhalb der Bahnhofstraße zu erneuern. Diese Maßnahmen starten bereits im Sommer, denn in einigen Bereichen müssen die Leitungen verlegt sein, bevor neun Monate später der Kanalbau durch die Emschergenossenschaft und durch die WBO beginnt. Parallel zum Kanalbau werden die Arbeiten an den Versorgungsleitungen in den restlichen Teilbereichen weitergeführt – bis hin zum Zilianplatz.
Wie lange dauert ein einzelner Bauabschnitt vor einem Ladenlokal?
Ein detaillierter Zeitplan liegt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Da die Beauftragung der ausführenden Firmen erst noch ansteht, lassen sich konkrete Zeiträume, etwa wann genau an welchem Abschnitt gearbeitet wird, derzeit noch nicht belastbar benennen. Eine Zugänglichkeit zu den Ladenlokalen ist allerdings zu jedem Zeitpunkt der Baumaßnahmen gewährleistet. Sobald die Bauphase beginnt, werden wir den Dialog mit Anwohnenden, Gewerbetreibenden und Interessierten weiter intensivieren. Sobald verlässliche Informationen zu Zeiträumen und Abläufen vorliegen, werden wir diese umgehend kommunizieren und regelmäßig über alle Neuigkeiten informieren.
Können Gewerbetreibende bei möglichen Umsatzeinbußen wegen der Baumaßnahmen unterstützt werden?
Wir nehmen die Sorgen der Gewerbetreibenden sehr ernst und haben volles Verständnis für die Herausforderungen, die eine Baustelle im direkten Umfeld mit sich bringt. Uns ist bewusst, dass es während der Bauzeit zu Einschränkungen und damit auch zu Umsatzeinbußen kommen kann. Bei der Planung haben wir großen Wert darauf gelegt, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Ein besonderes Augenmerk galt dabei der durchgehenden fußläufigen Erreichbarkeit aller Ladenlokale. So sind wir zuversichtlich, dass die Belastungen insgesamt hinnehmbar bleiben. Um bestmöglich zu unterstützen, werden wir so früh und transparent wie möglich über geplante Maßnahmen informieren und im engen Austausch mit den Betroffenen bleiben. Bei Fragen oder Anliegen können sich Gewerbetreibende jederzeit per E-Mail an die Verantwortlichen der Stadt Oberhausen wenden: klimaquartier@oberhausen.de.
Rechtlich gibt es in der Regel keinen Anspruch auf Entschädigung, wenn Betriebe während der Bauphase beispielsweise schlechter erreichbar sind oder weniger Laufkundschaft haben. Solche Beeinträchtigungen müssen bis zu einem gewissen Grad hingenommen werden – solange der Betrieb nicht komplett abgeschnitten ist und weiterhin zu Fuß erreichbar bleibt. Auch wenn vorübergehend weniger Parkplätze zur Verfügung stehen, gilt das rechtlich nicht als Entschädigungsfall. Nur in sehr seltenen Fällen – zum Beispiel, wenn der Zugang dauerhaft und wesentlich blockiert ist – kann ein Anspruch auf Unterstützung entstehen. Allgemeine Hilfen wie Kurzarbeit oder Insolvenzschutz greifen in solchen Fällen normalerweise nicht automatisch. Gewerbetreibende, die glaubhaft machen können, dass ausschließlich durch die Baustelle Umsatzeinbußen entstanden sind, haben grundsätzlich die Möglichkeit, eine Entschädigung zu beantragen. Allerdings sind die Erfolgsaussichten in der Praxis erfahrungsgemäß eher gering.
Kann der Betrieb der Außengastronomie während der Baumaßnahme aufrechterhalten werden?
Während der Bauzeit wird es leider zu Einschränkungen für die Außengastronomie kommen. Um sie so gering wie möglich zu halten, geht die Stadt frühzeitig mit den Betreiberinnen und Betreibern in den Austausch, erarbeitet praktikable Zwischenlösungen und sucht mögliche Ausweichflächen. Alternativen können allerdings nicht in jedem Fall garantiert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Sondernutzungen für Außengastronomie wie gewohnt wieder zugelassen.
Wo werden Baustelleneinrichtungsflächen installiert?
Für eine optimale Baustellenlogistik werden verschiedene Baustelleneinrichtungsflächen rund um die Bahnhofstraße installiert. Für den Bauabschnitt Technisches Rathaus – CenterPoint dient der Martha-Schneider-Bürger Platz, für den Abschnitt CenterPoint – Holtkampstraße der Parkplatz Gartenstraße und für den Abschnitt Holtkampstraße – Zilianplatz wird der Parkplatz ehem. Möbelhaus Finke sowie der Zilianplatz genutzt.
Da einige Parkplätze temporär weichen müssen oder nur eingeschränkt genutzt werden können, arbeitet die Stadt Oberhausen daran Ausweichflächen für Parkraum schaffen, um den Bürgerinnen und Bürgern auch während der Bauphase ausreichend Parkmöglichkeiten zu bieten.
Welche alternativen Parkmöglichkeiten gibt es, wenn der Zilianplatz und die Gartenstraße während der Bauzeit nicht zur Verfügung stehen?
Alternativ steht das ehemalige Kauflandparkhaus zur Verfügung.
Werden Bürgerinnen und Bürgern während der Bauzeit die Parkkosten erlassen?
Während der Bauzeit werden für kostenpflichtige Dauerparkplätze und Parkplätze, die aufgrund der Bauarbeiten nicht zugänglich sind, entsprechende Entschädigungen gewährt. Dies gilt nicht für Parkplätze in der Gartenstraße.
Wen kann ich bei Fragen oder Problemen während der Bauzeit ansprechen?
Bei Fragen oder Problemen können Sie sich jederzeit an die Projektleitung unter klimaquartier@oberhausen.de wenden. Da den Projektverantwortlichen eine transparente und frühzeitige Kommunikation zum blau-grünen Wandel wichtig ist, wird der Dialog mit Anwohnenden, Gewerbetreibenden und Interessierten weiter intensiviert, sobald die Bauphase beginnt.
Hintergründe, Updates und Ankündigungen von Veranstaltungen gibt es jederzeit auf den Social-Media-Kanälen des Projekts (Facebook: @Klima.Quariter Oberhausen-Sterkrade, Instagram: @klimaquartier_sterkrade) und im kostenlosen Newsletter.
Wird die gesamte Bahnhofstraße in einem Durchgang umgebaut?
Der Bauzeitenplan sieht Baumaßnahmen in Teilabschnitten vor: Es werden nur kleine Abschnitte der Bahnhofstraße nach und offengelegt. Das gewährleistet, dass die Zufahrt der Feuerwehr auch während der Bauphase möglich ist und die Innenstadt für alle gut erreichbar bleibt. Beginnen werden Emschergenossenschaft und WBO im April 2026 mit dem Abschnitt der Bahnhofstraße am Technischen Rathaus bis zum Centerpoint, währenddessen die Stadt Oberhausen im Abschnitt Steinbrinkstraße nördlich des Centerpoints arbeitet. Im Anschluss geht es etappenweise entlang der Bahnhofstraße weiter bis zum Zilianplatz. Nach der Fronleichnamskirmes 2026 wird der Abschnitt Zilianplatz bis zum Arnold-Rademacher-Platz durch die Stadt Oberhausen bearbeitet.
Der Ausbau der Bahnhofstraße zwischen Centerpoint und Zilianplatz erfolgt grundsätzlich in zwei Hälften – einer nördlichen und einer südlichen. Die Straße wird also nicht in ihrer gesamten Breite gleichzeitig geöffnet, da jederzeit die Durchfahrt für Feuerwehr und Lieferverkehr sichergestellt sein muss. Aus diesem Grund beginnt der Ausbau zunächst auf der nördlichen Straßenseite. Dort führen Emschergenossenschaft und WBO die erforderlichen Kanalbauarbeiten durch. Ist der Kanalbau auf der nördlichen Straßenseite bzw. in einem Bauabschnitt fertiggestellt, folgt die städtebauliche Herstellung der Oberfläche und die Umgestaltung: Dazu gehört das Verlegen des neuen Pflasters, später auch der Bau der Wasserrinne und die neue Bepflanzung. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird der nördliche Abschnitt so gesichert und hergerichtet, dass er für Fußgänger und Fahrzeuge wieder nutzbar ist. Erst danach beginnt der Ausbau der südlichen Straßenseite. Diese Bauweise wurde gewählt, um die Erreichbarkeit der Geschäfte und Gebäude während der gesamten Bauzeit zu gewährleisten. Insgesamt ist das Prinzip ist auf Parallelität ausgelegt, um möglichst effektiv zu arbeiten: Sobald ein Abschnitt abgeschlossen ist, geht es dort direkt mit der Oberfläche weiter – zeitgleich wird dann im nächsten Bereich der Kanal gebaut.